Der Genealogische Abend 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.

Der 544. „Genealogische Abend“ fand am 06. September 2017 statt.

An diesem Abend hielt Margit Lenniger ihren Vortrag „Jacobskrug und Bartholdskrug – zwei benachbarte Krüge in der Senne“. Die erste der beiden Stättengründungen war die der Familie Waldecker am Hellweg in der lippischen Senne. Jacob Waldecker, der Namensgeber des Jacobskruges, erhielt die Erlaubnis, Bier auszuschenken und den Zoll an der ravensbergisch-lippischen Grenze zu erheben. Die in Oerlinghausen ansässige Familie Grote gründete 1713 in der lippischen Senne eine Stätte, die zunächst von dem ältesten Sohn Cord Henrich, dann von dem zweiten Sohn Barthold bewohnt wurde, der auch der erste Krüger dort war. Als Krug existierte die Stätte erst seit 1721, als Grote das Recht zugestanden wurde, Bier zu brauen und Branntwein zu brennen. Noch vor seinem Krugrecht erhielt Grote das Recht, den Zoll in der Senne einzunehmen. Damit verlor der Jacobskrüger die Zollstelle an den (späteren) Bartholdskrüger. Gegen den Bartholdskrüger bestand Anfang des 19. Jahrhunderts der dringende Verdacht der Schmuggelei. Im Vortrag wurden u. a. die hinterlistige Gefangennahme Grotes und seine Verschleppung dargestellt. Grote kehrte anschließend nach Lippe zurück. Den Zoll nahm er bis zum Beitritt Lippes zum Deutschen Zollverein 1842 ein. Etwa 100 Jahre lang bestanden beide Krüger in direkter Nachbarschaft nebeneinander. Während die Familie Jacobskrüger ihre Krugwirtschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgab, wird die Gastwirtschaft im Bartholdskrug noch heute betrieben.

 

 

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